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Das Kultgericht Souvlaki

Andreas Freitag, 13. September 2024 von Andreas

Souvlaki – Der heimliche Star der griechischen Küche

Mehr als nur Essen

Wenn man an griechisches Essen denkt, kommen einem meist sofort Tzatziki, Feta, Moussaka oder Oliven in den Sinn. Doch wer die griechische Küche wirklich kennt, weiß: Der eigentliche Star auf den Tellern ist viel unscheinbarer – Souvlaki! Diese auf den ersten Blick so simplen Fleischspieße gehören zu Griechenland wie die Sonne, das Meer und die endlosen Tavernen. Es gibt kaum ein Gericht, das so tief in der griechischen Alltagskultur verwurzelt ist. Egal, ob in der Taverna am Strand oder auf einem der unzähligen Kirchenfeste, die in Griechenland fast genauso zahlreich wie die Kirchen selbst sind: Souvlaki ist immer mit von der Partie.

Ein Biss Geschichte

Es gibt Gerichte, die eine Nation repräsentieren. Und dann gibt es Souvlaki. Diese unscheinbaren Fleischspieße haben sich den Status eines kulinarischen Helden erarbeitet und sind mittlerweile in Griechenland so allgegenwärtig wie der Olivenbaum und das blaue Meer. Ob im Restaurant, am Straßenrand oder auf dem alljährlichen Kirchenfest – Souvlaki ist ein unverzichtbarer Teil der griechischen Esskultur. Doch was macht diese einfachen Spieße zu so einem Star auf der Speisekarte?

Beginnen wir mit einem Blick in die Vergangenheit. Das Wort "Souvlaki" stammt von "souvla", dem griechischen Wort für "Spieß", und die Kunst, Fleisch über Feuer zu braten, reicht in der Geschichte weit zurück. Schon im antiken Griechenland, lange bevor Pommes Frites als Beilage entdeckt wurden, war das Grillen von Fleischspießen beliebt. In verschiedenen archäologischen Ausgrabungen hat man Reste von Terrakotta-Grillständern gefunden, die darauf hinweisen, dass die Griechen schon vor 2.500 Jahren ihre Liebe zum Spießgrillen entdeckt haben.

Im Laufe der Jahrhunderte hat sich der einfache Fleischspieß zu einem festen Bestandteil der griechischen Küche entwickelt, und obwohl er ursprünglich ein Essen für den kleinen Hunger zwischendurch war, hat er mittlerweile die Herzen und Mägen von Menschen auf der ganzen Welt erobert.

Was macht Souvlaki so besonders? Nun, in erster Linie ist es die Einfachheit. Man könnte fast sagen, dass der Souvlaki die Essenz der griechischen Küche verkörpert: wenige Zutaten, sorgfältig ausgewählt und in Perfektion zubereitet. Typischerweise besteht Souvlaki aus Schweinefleisch, aber auch Huhn oder Lamm können auf den Spieß kommen. Für Vegetarier gibt es mittlerweile auch Varianten mit Gemüse. Doch egal, welches Fleisch oder Gemüse man verwendet – der Schlüssel liegt in der Marinade.

Die geheime Marinade

Nun kommen wir zum eigentlichen Highlight eines jeden Souvlaki: der Marinade. Fragen Sie eine beliebige griechische Familie nach ihrem Marinadenrezept, und Sie werden in den meisten Fällen auf ein gut gehütetes Geheimnis stoßen. Jede Familie hat ihre eigene Mischung, überliefert von Generation zu Generation, und jede schwört darauf, dass ihre die beste ist.

Was sind die üblichen Verdächtigen in einer Souvlaki-Marinade? Zunächst einmal Olivenöl, das flüssige Gold Griechenlands. Wenn es ein Gewürz gibt, das untrennbar mit Souvlaki verbunden ist, dann ist es Oregano. Aber nicht irgendein Oregano – nein, der wilde griechische Oregano, der an den Hängen der Berge wächst, ist unerreicht in seinem Aroma. Das getrocknete Kraut wird großzügig über das gegrillte Fleisch gestreut und verleiht den Spießen ihr charakteristisches mediterranes Flair. Dazu kommt oft noch etwas Thymian oder Rosmarin, um die Kräuternote abzurunden.

Natürlich darf auch das obligatorische Meersalz nicht fehlen, am besten aus den griechischen Salinen, das dem Fleisch die richtige Würze gibt, ohne es zu übertönen. Und dann wäre da noch der Zitronensaft – frisch, versteht sich. Diese saure Note bringt Frische und Leichtigkeit, die perfekt mit dem rauchigen Grillgeschmack harmoniert..

Die meisten griechischen Familien werden jedoch darauf bestehen, dass der Schlüssel zur perfekten Marinade nicht nur in den Zutaten liegt, sondern auch in der Zeit, die das Fleisch darin verbringt. Mindestens über Nacht sollte es ruhen, um die Aromen richtig aufzunehmen. Manch ein Familienvater schwört sogar darauf, das Fleisch über zwei Tage zu marinieren – aber das ist natürlich nichts für Kurzentschlossene. Aber eines ist sicher: Das Grillen muss mit Hingabe geschehen. Kein hektisches Wenden oder zu starkes Anbraten, sondern Geduld und Feingefühl, um das Fleisch saftig und aromatisch zu halten.

Souvlaki – Ein Fest der Sinne

Wie isst man Souvlaki?

Souvlaki ist ein Gericht für alle Lebenslagen. Ob als schnelles Mittagessen, serviert in einem knusprigen Pita-Brot mit Tzatziki, Tomaten, Zwiebeln und Pommes Frites, oder als Hauptgericht auf dem Teller, begleitet von einem erfrischenden griechischen Salat – es passt immer. Besonders beliebt ist Souvlaki als "to go"-Gericht, das man an kleinen Straßenständen oder Imbissen kauft und unterwegs genießt. Es ist praktisch, lecker und verströmt diesen wunderbaren Geruch von gegrilltem Fleisch, der einem das Wasser im Mund zusammenlaufen lässt.

Souvlaki ist mehr als nur Essen. Es ist ein Symbol der griechischen Lebensart. Es erinnert an lange Sommerabende, an denen man mit Freunden und Familie draußen sitzt, den Grill anheizt und bei einem Glas Ouzo oder einem kühlen Mythos-Bier das Leben genießt. Es ist ein Gericht, das Gemeinschaft schafft – denn wer könnte widerstehen, wenn der Geruch von frisch gegrilltem Fleisch durch die Luft zieht? Und wenn man ehrlich ist: Es gibt doch nichts Schöneres, als das Geräusch eines zischenden Grills und das erste, unwiderstehliche Bisschen Souvlaki direkt vom Spieß.

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