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Meze

Meze: Eine kulinarische Symphonie Griechenlands – Mehr als nur kleine Häppchen

Griechenland ist ein Land, das mit seinen antiken Wundern, seiner atemberaubenden Natur und seiner herzlichen Gastfreundschaft verzaubert. Doch die Seele Griechenlands offenbart sich nicht nur in den historischen Stätten und den malerischen Landschaften, sondern auch in seiner Küche. Und hier, inmitten der Aromenvielfalt, findet sich ein kulinarisches Juwel, das die griechische Esskultur in ihrer reinsten Form verkörpert: die Meze (Μεζέδες).

Die Meze: Ein Spiegelbild griechischer Geschichte und Lebensart: Die Meze sind weit mehr als nur eine Vorspeisenplatte. Sie sind ein Fest für die Sinne, ein Ausdruck von Gemeinschaft und ein lebendiges Zeugnis der griechischen Geschichte. Ihre Ursprünge verlieren sich im Nebel der Zeit, reichen aber mit Sicherheit bis in die byzantinische Ära zurück. Schon damals war es Brauch, zu Wein und anderen alkoholischen Getränken kleine Speisen zu servieren, um den Genuss zu verlängern und die Konversation anzuregen.

Das Wort "Meze" selbst ist ein sprachliches Erbe, das aus dem Persischen stammt. "Mazze" bedeutet so viel wie "Geschmack", "Vorgeschmack" oder "kleiner Bissen" – eine treffende Beschreibung für diese kulinarische Tradition. Es geht nicht darum, sich den Bauch vollzuschlagen, sondern darum, eine Vielfalt von Aromen zu erkunden, zu teilen und gemeinsam zu genießen.

Über die Jahrhunderte, insbesondere während der osmanischen Herrschaft, verschmolzen die kulinarischen Einflüsse des Balkans, des Orients und des Mittelmeerraums. Diese einzigartige Mischung prägte die Meze, wie wir sie heute kennen: eine Symphonie aus lokalen Zutaten, raffinierten Gewürzen und traditionellen Zubereitungsarten, die jede Region Griechenlands zu einem kulinarischen Unikat macht.

Die Vielfalt der Meze ist schier überwältigend. Jede Region, jede Insel, ja, oft sogar jedes Dorf hat seine eigenen Spezialitäten und Variationen. Doch einige Meze sind so tief in der griechischen Esskultur verwurzelt, dass sie auf keiner Meze-Tafel fehlen dürfen. Begeben wir uns auf eine kulinarische Entdeckungsreise:

Eine Reise durch die Welt der Meze - von Klassikern bis zu regionalen Spezialitäten

  • Tzatziki: Der König der Dips - Tzatziki ist wohl der bekannteste griechische Dip und ein absoluter Klassiker. Die cremige Mischung aus griechischem Joghurt (der sich durch seine besondere Dicke und seinen leicht säuerlichen Geschmack auszeichnet), geriebener Gurke, Knoblauch, Olivenöl und oft einem Hauch Dill oder Minze ist ein wahrer Alleskönner. Er passt zu Brot, gegrilltem Fleisch, Gemüse, Fisch – und ist auch pur ein Genuss. Tzatziki ist nicht nur ein Dip, er ist ein Stück griechischer Identität.

  • Melitzanosalata: Die rauchige Verführung - Diese Auberginencreme ist ein Muss für Liebhaber der mediterranen Küche. Die Auberginen werden traditionell über offener Flamme gegrillt, was ihnen ein unverwechselbares, rauchiges Aroma verleiht. Das weiche Fruchtfleisch wird dann mit Knoblauch, Zitronensaft, Olivenöl und oft auch Petersilie oder Walnüssen zu einer samtigen Creme verarbeitet. Melitzanosalata ist ein Beweis dafür, dass einfache Zutaten, mit Liebe zubereitet, zu einem kulinarischen Meisterwerk werden können.

  • Skordalia: Mehr als nur Knoblauch - Die Skordalia ist eine weitere, sehr beliebte Paste. Sie wird kalt serviert und besteht in der Basis aus zerstampften Kartoffeln oder eingeweichtem Brot. Verfeinert mit Olivenöl, Essig oder Zitronensaft. Und natürlich darf der Hauptdarsteller nicht fehlen: Sehr, sehr viel Knoblauch.

  • Taramosalata: Die Delikatesse aus dem Meer - Dieser cremige Dip ist ein Fest für alle, die den Geschmack des Meeres lieben. Taramosalata wird aus Fischrogen hergestellt, der mit eingeweichtem Brot, Zitronensaft, Olivenöl und manchmal auch Zwiebeln zu einer glatten Paste verrührt wird. Die Farbe variiert von blassrosa bis zu einem kräftigen Pink, je nach verwendeter Fischrogenart. Taramosalata hat einen intensiven, salzigen Geschmack und wird oft mit Oliven und Zitronenscheiben garniert.

  • Dolmadakia: Kleine Kunstwerke aus Weinblättern - Dolmadakia sind ein Sinnbild für die Kunstfertigkeit der griechischen Küche. Zarte Weinblätter werden mit einer Mischung aus Reis, Kräutern (wie Dill, Minze und Petersilie) und oft auch Pinienkernen oder Rosinen gefüllt. Manchmal wird die Füllung auch mit Hackfleisch angereichert. Die gefüllten Weinblätter werden dann zu kleinen Päckchen gerollt und in einem Topf mit Zitronensaft und Olivenöl geschmort, bis sie weich und aromatisch sind. Dolmadakia sind nicht nur ein Gaumenschmaus, sondern auch ein Augenschmaus.

  • Saganaki: Der Käse, der Feuer fängt - Saganaki ist ein Spektakel für sich. Ein Stück fester Käse, meist Kefalotyri oder Graviera, wird in Mehl gewendet und in Olivenöl goldbraun gebraten. Kurz vor dem Servieren wird der Käse oft mit einem Schuss Ouzo oder Zitronensaft abgelöscht, was zu einer beeindruckenden Flamme führen kann (daher auch der Name "Saganaki", der sich von der kleinen Pfanne ableitet, in der er zubereitet wird). Der Käse ist außen knusprig und innen weich und cremig – ein wahrer Genuss für Käseliebhaber.

  • Keftedakia: Die würzigen Fleischbällchen - Keftedakia sind kleine, würzige Fleischbällchen, die in keiner griechischen Taverne fehlen dürfen. Sie werden aus Hackfleisch (meist vom Rind oder Lamm), Zwiebeln, Knoblauch, Kräutern (wie Oregano, Minze oder Petersilie) und oft auch einem Schuss Ouzo oder Wein zubereitet. Die Fleischbällchen werden dann entweder in Olivenöl gebraten oder im Ofen gebacken. Sie sind außen knusprig und innen saftig und voller Geschmack.

  • Chtapodi Xidato: Oktopus auf griechische Art - Für Liebhaber von Meeresfrüchten ist Chtapodi Xidato ein Muss. Frischer Oktopus wird gekocht, bis er zart ist, und dann in einer Marinade aus Essig, Olivenöl, Lorbeerblättern und anderen Gewürzen eingelegt. Der Oktopus nimmt die Aromen der Marinade auf und wird zu einer wahren Delikatesse. Er wird oft in kleine Stücke geschnitten und mit Zitronenscheiben serviert.

  • Fava: Das samtige Püree von den Kykladen - Fava ist ein einfaches, aber köstliches Gericht, das besonders auf den Kykladen beliebt ist. Es wird aus gelben Spalterbsen hergestellt, die gekocht und dann zu einem samtigen Püree verarbeitet werden. Fava wird oft mit Olivenöl, Zitronensaft, gehackten Zwiebeln und Kapern serviert. Es ist ein nahrhaftes und sättigendes Gericht, das die Einfachheit und den Geschmack der griechischen Küche perfekt widerspiegelt.

Auswahl an typisch griechischen Meze

Regionale Spezialitäten: Eine kulinarische Landkarte Griechenlands

Neben diesen Klassikern gibt es unzählige regionale Meze-Spezialitäten, die die Vielfalt der griechischen Küche widerspiegeln.

Kreta: Hier findet man Dakos, einen getrockneten Gerstenzwieback, der mit geriebenen Tomaten, Olivenöl, Feta-Käse und Oregano belegt wird. Thessaloniki: Die Stadt ist berühmt für ihre Bougatsa, ein Blätterteiggebäck, das entweder süß (mit Puddingcreme) oder herzhaft (mit Käse oder Hackfleisch) gefüllt ist. Volos: In dieser Hafenstadt sind die Tsipouradika (Lokale, die sich auf den Tresterschnaps Tsipouro spezialisiert haben) berühmt für ihre Meze, die oft mit jedem Glas Tsipouro wechseln. Lesbos: Die Insel ist bekannt für ihren Ouzo und die dazu passenden Meze, wie zum Beispiel Kalloni-Sardinen (Sardinen aus der Bucht von Kalloni) oder Ladotyri (ein in Olivenöl eingelegter Käse).

Wo aber genießt man Meze am besten? Die Antwort ist so vielfältig wie die Meze selbst: Tavernen: Die traditionellen griechischen Tavernen sind der Inbegriff von Gemütlichkeit und Gastfreundschaft. Hier werden Meze oft als Vorspeisen zu Hauptgerichten oder als Begleitung zu Wein und Bier serviert.

Ouzerien: Diese Lokale sind auf den Anisschnaps Ouzo spezialisiert und bieten eine große Auswahl an Meze, die den Geschmack des Ouzo perfekt ergänzen. Mezedopoleia: Diese Lokale sind ganz den Meze gewidmet. Hier kann man sich durch eine schier endlose Vielfalt an kleinen Köstlichkeiten probieren, oft begleitet von Tsipouro, Retsina oder anderen griechischen Getränken.

Meze sind mehr als nur eine Mahlzeit. Sie sind ein Ritual, ein Fest der Sinne, eine Einladung, das Leben zu feiern. Man bestellt nicht für sich allein, sondern für die ganze Runde. Die kleinen Teller werden in die Mitte des Tisches gestellt, und jeder bedient sich nach Herzenslust. Es wird geredet, gelacht, diskutiert – und natürlich getrunken. Ouzo, Tsipouro, Retsina oder ein kühles Bier sind die idealen Begleiter für einen geselligen Meze-Abend.

Meze sind in Griechenland nicht nur ein Essen, sondern eine Lebenseinstellung.

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