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Kastro

Kastro: Ein verstecktes Juwel auf Thassos

Inmitten der grünen, sanft geschwungenen Hügel der griechischen Insel Thassos liegt das kleine Dorf Kastro, ein Ort, der die Zeit überdauert hat und wie ein lebendiges Museum erscheint. Hoch oben auf einem Hochplateau in etwa 470 Metern Höhe über dem Meeresspiegel, verborgen vor den Blicken der Küste, entfaltet sich eine Siedlung, die von Geschichte und Kultur durchdrungen ist. Kastro, dessen Name sich von der alten Burg ableitet, die einst zum Schutz der Einwohner diente, bietet Besuchern eine einmalige Reise in die Vergangenheit.

Erstmals im Jahr 1434 erwähnt, wurde Kastro unter der Herrschaft des Genuesers Dorino I. Gattilusio zu einer bedeutenden Festung ausgebaut. Sein Inselverwalter, Umberto Grimaldi, errichtete hier eine Festung, um die Bewohner vor den zahlreichen Piratenüberfällen zu schützen, die die Ägäis heimsuchten. Nach dem Fall von Konstantinopel im Jahr 1453 strömten viele Griechen auf die Insel Thassos, insbesondere in die Siedlungen Theologos und Kastro. Unter osmanischer Verwaltung tauchte der Ort 1519 unter dem Namen Genichisar auf.

Die strategische Lage von Kastro, hoch auf einem Hochplateau und von der Küste aus nicht sichtbar, machte es zu einem idealen Zufluchtsort. Die Bewohner der küstennahen Siedlungen fanden hier Schutz vor maritimen Gefahren. Doch diese abgelegene und unwirtliche Lage hatte auch ihre Nachteile: Kastro blieb eine ärmliche Siedlung, die 1856 nur 60 Häuser umfasste.

Ende des 19. Jahrhunderts verließen viele Bewohner das mittelalterliche Bergdorf und gründeten die Orte Kalyvia und Limenaria an der südlichen Küste der Insel. Die Gebäude in Kastro verfielen allmählich, bis in den 1960er Jahren ein Restaurierungsprozess begann. Heute lebt hier nur noch eine Handvoll Menschen – laut der Volkszählung von 2011 sind es neun Einwohner –, doch die historischen Gebäude und das einzigartige Flair des Ortes ziehen Besucher an.

Ein Spaziergang durch Kastro gleicht einer Zeitreise. Das Dorf ist ein kleines Freilichtmuseum, das einen faszinierenden Einblick in die Geschichte und Kultur der Insel bietet. Besonders sehenswert sind die Athanasios-Kapelle mit dem eingemauerten Wappen der Gattilusio, das alte Beinhaus des Dorfes auf dem Burgfelsen und die beiden urigen Tavernen, die traditionelle griechische Spezialitäten anbieten.

Die Athanasios-Kapelle, die jedes Jahr am 18. Januar zum Patronatsfest erstrahlt, ist ein Highlight des Dorfes. Rund um die Kirche wird das Fest von Agios Athanasios gefeiert, ein Ereignis, das die sonst so ruhige Atmosphäre des Ortes belebt und zahlreiche Besucher anzieht.

Ein Besuch in Kastro wäre nicht vollständig ohne einen Stopp in einer der beiden Tavernen des Dorfes. Besonders die Kastro Taverna ist bekannt für ihre rustikale griechische Hausmannskost und die fantastische hausgemachte Limonade mit Honig. Von der Terrasse der Taverna bietet sich ein wunderschöner Blick auf die umliegende Landschaft, ein perfekter Ort, um sich zu stärken und die Ruhe zu genießen. Kostas, der Besitzer der gleichnamigen Taverne, ist ein echtes Unikat und bekannt für seine herzliche Gastfreundschaft. Er ist auch derjenige, der den Schlüssel zur Kirche besitzt und gerne bereit ist, Besuchern das Innere zu zeigen.

Abseits der Hochsaison herrscht in Kastro eine himmlische Ruhe. Der Ort ist ideal für Spaziergänge und Entdeckungen fernab des hektischen Touristenlebens. Die abgeschiedene Lage, die früher ein Nachteil war, erweist sich heute als großer Vorteil. Hier können Besucher in aller Ruhe die Schönheit und Stille der Umgebung auf sich wirken lassen. Kastro auf Thassos ist ein Geheimtipp für all jene, die das Authentische und Unverfälschte suchen. Die Mischung aus Geschichte, Kultur und atemberaubender Natur macht diesen Ort zu einem besonderen Ziel. Ob man durch die engen Gassen schlendert, die historischen Gebäude erkundet oder einfach nur die Ruhe genießt – Kastro bietet ein einzigartiges Erlebnis, das tief in die Seele der Insel Thassos blicken lässt.

Kastro ist mehr als nur ein kleines Dorf auf Thassos. Es ist ein lebendiges Zeugnis der Geschichte, ein Ort der Ruhe und Einkehr und ein Juwel für alle, die das Besondere suchen.

Nachmittag in dem romantischen Bergdorf Kastro

Wanderung zum Apostolus Wasserfall und nach Theologos

Kastro ist nicht nur ein historisches Juwel, sondern auch ein Paradies für Wanderfreunde. Die atemberaubende Landschaft rund um das hochgelegene Dorf bietet ideale Bedingungen für ausgedehnte Wanderungen. Zwei besonders empfehlenswerte Touren führen von Kastro aus in die herrliche Natur und verbinden sportliche Herausforderung mit beeindruckenden Naturerlebnissen.

Wanderung zum Apostolus Wasserfall und nach Theologos: Eine der schönsten und abwechslungsreichsten Wanderungen in der Umgebung von Kastro führt zum Apostolus Wasserfall und weiter nach Theologos. Diese mittelschwere Tour erstreckt sich über etwa 12 Kilometer und verlangt den Wanderern eine gewisse Grundkondition ab. Der Weg ist jedoch leicht begehbar und verläuft größtenteils auf naturbelassenen Pfaden, die sich harmonisch in die Landschaft einfügen.

Der Startpunkt der Wanderung liegt im Herzen von Kastro, von wo aus sich der Weg zunächst durch das historische Dorf schlängelt. Schon hier taucht man in die Geschichte des Ortes ein, bevor man die Siedlung verlässt und sich auf den gut markierten Wanderpfad begibt. Der erste Teil der Strecke führt durch eine Mischung aus dichten Wäldern und offenen Wiesen, die eine reiche Flora und Fauna beherbergen. Nach etwa einer Stunde erreicht man den Apostolus Wasserfall, ein spektakuläres Naturschauspiel, das sich inmitten einer grünen Oase versteckt. Hier lohnt es sich, eine Pause einzulegen, das erfrischende Wasser zu genießen und die Ruhe zu absorbieren.

Von hier aus geht es weiter in Richtung Theologos, einem der ältesten und schönsten Dörfer auf Thassos. Der Weg führt nun über sanfte Hügel und durch idyllische Täler, die immer wieder fantastische Ausblicke auf die umliegende Landschaft bieten. Mit einem Anstieg von knapp 360 Höhenmetern wird der eine oder andere Schweißtropfen vergossen, doch die Mühe wird reichlich belohnt.

Theologos selbst beeindruckt durch seine traditionellen Steinhäuser und engen Gassen. Hier kann man in einer der gemütlichen Tavernen einkehren, sich stärken und die authentische Atmosphäre des Dorfes auf sich wirken lassen, bevor man den Rückweg nach Kastro antritt.

Rundwanderung um Kastro: Für diejenigen, die eine kürzere Wanderung bevorzugen, bietet sich eine Rundtour um Kastro an. Diese Strecke ist etwa 8 Kilometer lang und umfasst rund 250 Höhenmeter. Sie führt ebenfalls zum Apostolus Wasserfall, durch das malerische Tal von Kastro und schließlich zurück zum Ausgangspunkt im Dorf.

Auch diese Tour startet im Zentrum von Kastro und führt zunächst in die gleiche Richtung wie die längere Wanderung. Nach dem Besuch des Apostolus Wasserfalls, wo man die idyllische Natur genießen kann, setzt sich der Weg in Richtung des Tals von Kastro fort. Hier wandert man durch eine atemberaubende Landschaft, die von sanften Hügeln, grünen Wiesen und schattigen Wäldern geprägt ist. Der Pfad schlängelt sich durch das Tal, vorbei an kleinen Bächen und über naturbelassene Wege, die immer wieder neue Perspektiven und Ausblicke bieten. Die Ruhe und Abgeschiedenheit dieser Gegend machen die Wanderung zu einem meditativen Erlebnis.

Der Rückweg führt schließlich wieder hinauf nach Kastro. Der moderate Anstieg von 250 Höhenmetern ist gut zu bewältigen und bietet zwischendurch immer wieder Gelegenheit, die herrliche Aussicht zu genießen und eine kurze Rast einzulegen. Zurück in Kastro, kann man den Tag entspannt ausklingen lassen, vielleicht bei einem Besuch in einer der örtlichen Tavernen, die traditionelle griechische Spezialitäten anbieten.

Bergpanorama auf dem Wanderweg zum Apostolus Wasserfall

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